Warum wir nachhaltige und innovative Zustellsysteme brauchen

2017 wurden 3,35 Milliarden Pakete und Päckchen durch Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) in Deutschland ausgeliefert. Für 2021 prognostiziert der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) 4,15 Milliarden Sendungen, was einem Plus von über 30 Prozent in nur fünf Jahren entspricht. Doch die Servicequalität der bekannten KEP Dienstleister wird durchweg als schlecht wahrgenommen.
Auf Trustpilot hat DHL fast durchweg negative Bewertungen. (Quelle: Trustpilot)
Dass die Qualität der Zustellung einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung im Onlinehandel hat, ist längst bekannt. Mehr als die Hälfte der Kunden prüfen die Lieferoptionen, bevor sie sich das Produktangebot näher anschauen. Mit besseren Versandoptionen können sich Onlinehändler von Mitbewerbern abgrenzen, eine loyale Kundenbasis aufbauen und die Conversion Rate erhöhen.
Die Geschichte der KEP Dienste in Deutschland
Doch um zu verstehen, warum der Service so schlecht ankommt, lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Paketdienste in Deutschland. Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wagten UPS, DPD und DHL den Sprung aus den USA nach Deutschland, um auch hier den privatwirtschaftlichen Paketdienst zu etablieren. Anders als heutzutage fokussierte sich das Geschäft allerdings ausschließlich auf die Beförderung von Paketen für Geschäftskunden.
Logisch, da der Großteil des Handels mittels klassischer stationärer Ladengeschäfte erfolgte, die für die Paketdienste natürlich dankbare Annahmestellen waren: Tagsüber anwesend und oftmals mit speziellen Zustellflächen ausgestattet, wurden nahezu 100 Prozent der Pakete beim ersten Zustellversuch persönlich zugestellt. Auch der Einsatz großvolumiger Lieferfahrzeuge ergab aus gleich zwei damals noch schwerwiegenden Gründen Sinn: Zum einen wurden nur in den seltensten Fällen einzelne Exemplare eines Guts bestellt - die Lieferfahrzeuge waren also immer gut gefüllt. Zum anderen bestand die tägliche Route eines Fahrzeugs aus deutlich weniger Stopps als heute. Grund dafür war, dass nicht jeder einzelne Privathaushalt als Zustelladresse in Frage kam. Das sieht heutzutage natürlich anders aus.
Traditionelle Liefersysteme nicht mehr zeitgemäß
Dieses Liefersystem, das tatsächlich bei den etablierten Paketdiensten im weitesten Sinne noch heute so Anwendung findet, ist - gerade in Großstädten mit hoher Bevölkerungsdichte - einfach nicht mehr zeitgemäß. Bereits vor Jahren hat der B2C Bereich die B2B Sparte bei den KEP Diensten überholt und hauptsächlich Privatkunden, die in sämtlichen Gebieten einer Stadt leben, bestellen Waren aus allen Branchen online und lassen sich diese nach Hause liefern.
Daraus ergibt sich eine „lose-lose“ Situation für alle direkten und indirekten Beteiligten. Zunächst entsteht durch die Vielzahl einzelner Empfangsstellen ein enorm hoher Sortieraufwand im Frachtdepot, das klassischerweise außerhalb der Stadtgrenzen gelegen ist. Daraufhin stehen die Paketboten durch überproportional viele Stopps auf einer Tour unter einem enormen zeitlichen Druck. Schlussendlich kann das Paket - trotz des hohen Aufwands - in den meisten Fällen nicht persönlich übergeben werden. Das liegt daran, dass viele Menschen tagsüber natürlich nicht oder nur eingeschränkt zu Hause sind. Die Online-Shopper müssen sich also Abends nach der Arbeit auf die Suche nach ihren Paketen begeben. Dafür müssen sie Paketshops, Nachbarn und Packstationen abklappern oder sich eine halbe Stunde in die Schlange der Postfiliale in 3 Kilometern Entfernung zu ihrer Wohnung stellen.
Verheerende Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität
Das alte Liefersystem basiert auf großen Fahrzeugen, die teilweise in gleicher Art seit Jahrzehnten in den Flotten sind. Sie sind notwendig, weil sie große Touren aus den weit außerhalb gelegenen Paketzentren fahren müssen. Ein solches System kann nicht nachhaltig sein - weder wirtschaftlich noch ökologisch.
Allein in Berlin werden jeden Tag 376.800 Pakete unter Einsatz von 2.450 größtenteils dieselbetriebenen Lieferfahrzeugen zugestellt. Diese Flotte verbraucht jährlich 46.467 Hektoliter Diesel und verursacht dabei 15.056 Tonnen CO2, 162 Tonnen Stickoxide (NOX) und 1.390 Kilogramm Feinstaub (PM10). Die Auswirkungen auf den städtischen Verkehr erscheinen nicht minder erdrückend. Der Güterverkehr macht zwar „nur“ 20 bis 30 Prozent des Stadtverkehrs aus, verursacht aber etwa 80 Prozent der innerstädtischen Staus in Stoßzeiten.
Den Paketversand revolutionieren
ImagineCargo aus Zürich/Berlin revolutioniert die Lieferkette für Onlinehändler, indem bestehende Fahrrad- und Lastenradkurierdienste für den E-Commerce verfügbar gemacht werden. Gepaart mit einem Netzwerk aus innerstädtischen Lager- und Umschlagflächen (Cityhubs) und Linehaul-Kooperationen können schnelle, flexible und nachhaltige Lieferoptionen angeboten werden. Beispiele hierfür sind Abendzustellungen, Zeitfensterzustellungen und Same-Day-Zustellungen, die die Endverbraucher zu der Zeit und an dem Ort erreichen, den sie wünschen.
Das von Grund auf neu gedachte und entwickelte Third Party Logistics (3PL) System greift also nicht erst auf der letzten Meile in die Lieferkette ein. Es bildet den kompletten Prozess vom Versandzentrum des Onlinehändlers bis zur persönlichen Übergabe beim Endverbraucher ab. So werden konsumentenseitig neben größtmöglicher Geschwindigkeit auch volle Transparenz und Kontrolle über den gesamten Zustellprozess geboten. Versender müssen lediglich einen neuen Carrier in ihr Shop- und Warenwirtschaftssystem einbinden, um Zugriff auf Lieferoptionen zu erhalten, die die Kunden sich wünschen und die durch konsequent emissionsfreie Zustellung auf der letzten Meile durch Lastenräder umwelt- und verkehrsschonend sind.
Dies war ein Gastbeitrag von ImagineCargo
Verfasst von

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