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Packaging on Demand: Ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Reduzierung der Kosten im Versandgeschäft

Published on: Apr 23, 2021

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Die anhaltende Pandemie wirkt wie ein Treibsatz für das im Wandel befindliche Handelsgeschäft. Der jetzt disruptive Trend weg vom stationären Geschäft hin zum E-Commerce sowie Direkt- und Online-Versand verschärft dabei parallel die Problematik sprunghaft steigenden Verpackungsaufkommens. Darum gewinnen neue Verpackungstechnologien an Bedeutung. Vor allem Packaging on Demand. Gerade für Unternehmen mit erhöhtem Versandaufkommen kann das Prinzip der Inhouse-Fertigung passgenauer Lieferkartons eine hervorragende Lösung sein.

Was ist Packaging on Demand?

Unter Packaging on Demand versteht man die bedarfsgerechte Produktion von Umverpackungen am Versandort, also direkt im Unternehmen. Die Betonung liegt dabei auf „on Demand“. Denn die Anzahl der inhouse gefertigten Kartons lässt sich ebenso individuell steuern wie ihre Größe. Technisches Kernelement eines Packaging-on-Demand-Systems ist die Kartonschneidemaschine, auch Box-on-Demand-Maschine genannt. Diese Maschinen rillen, perforieren, ritzen und schneiden zugeführte Endloswellpappe exakt so zu, dass sich aus dem Kartonzuschnitt die fertigen Versandboxen ergeben.

Je nach Anbieter und Bedarf lassen sich Packaging-on-Demand-Anlagen wie die Boxmaker Systems Kartonschneidemaschinen um nützliche Peripherie-Elemente ergänzen. Häufig sind das Kartonaufrichter und -verschließer, um die Boxen nicht von Hand auffalten und zukleben zu müssen. Damit verbunden sind wiederum oft Fördersysteme, die den einfachen und schnellen Boxentransport durch die Halle gewährleisten. Haltepunkte für Pack- und Wiegestationen sowie Zusatzoptionen wie Scanner lassen sich auf dem Weg natürlich ebenfalls einplanen.

Welche Vorteile bietet Packaging on Demand?

Das Packaging-on-Demand-Verfahren zählt zu den wirklich hoffnungsvollen Zukunftstechnologien, weil sie Vorteile für alle Seiten im Versandprozess bieten. So mindert sich auf der Vertriebsseite der Einsatz von Verpackungsmaterial deutlich. Denn es werden nur noch Kartons in exakt der Größe und Anzahl produziert, wie gerade benötigt. Ein hochwertiger Kartonschneider sorgt dabei für eine optimale Ausnutzung der zugeführten Kartonage, also einem geringstmöglichem Verschnitt.

Mit der Optimierung, in aller Regel Verkleinerung, der Boxengröße gehen aber noch weitere Vorteile einher:

  • Der Einsatz des erforderlichen Füllmaterials sinkt bis auf die Hälfte.
  • Die Versandkosten schrumpfen dank der verringerten Maße bis zu 30 Prozent.
  • Packaging-on-Demand-Anwender gewinnen häufig wertvolle Betriebsfläche zurück, da sich kaum mehr als die Box-on-Demand-Maschine sowie flach auf Paletten geschichtete Wellpappe befindet, statt vieler Paletten mit Pappen für zu faltende Standardkartons.

Richten wir den Blick auf die Empfängerseite der Versandkartons, so zeigen sich auch dort Vorteile:

  • Das Müllaufkommen durch Pappe und Füllmaterial sinkt durch die kleineren Kartons.
  • Die Retourenquote bzw. Versandbeschädigungen werden durch maßgefertigte Verpackungen reduziert.
  • Kunden erleben ein besseres Einkaufserlebnis, da mit einer noch höheren Wahrscheinlichkeit die gekaufte Ware unversehrt bei ihnen eintrifft. Auch fühlen sich Kunden besser, wenn sie nicht unnötig viel Verpackungsmüll entsorgen müssen. Dieser Umweltgedanke ist nicht zu unterschätzen – und trägt immer mehr zu Kundenbindung bei.

Für wen lohnt sich ein Packaging-on-Demand-System?

Ob sich die Installation einer Packaging-on-Demand-Anlage lohnt, ist immer eine Frage des Einzelfalls. Sie lässt sich nicht zwangsläufig an der Unternehmensgröße festmachen. Ebenso ist der Nutzen keinesfalls auf Online-Händler beschränkt. Es können Produkthersteller mit großem Einzelversandaufkommen und natürlich Fulfillment-Dienstleister profitieren. Ob eine Investition in eine Box-on-Demand-Maschine oder ein ganzheitliches Packaging-on-Demand-System sinnvoll ist, hängt letztlich von den Kosten in folgenden Bereichen ab:

  • Material,
  • Versand,
  • Lagerhaltung,
  • Personalbindung und
  • andere Ausgabepositionen

Nicht zu unterschätzen sind aber auch die Folgekosten. So gibt es Anbieter von Packaging-on-Demand-Systemen, die ihre Maschine auf den ersten Blick recht günstig anbieten, diese aber über die mehrjährige Verpflichtung zur Abnahme von Pappe zu Preisen über den normalen Marktpreis hinweg subventionieren. Unterm Strich berauben sich so Kunden um die Flexibilität, am Markt günstig aber dennoch qualitativ gute Pappe zu kaufen. Mittelfristig gesehen wird diese Bindung so schnell zum Verlustgeschäft und Wettbewerbsnachteil.

Entscheidend ist aber auch die Wahl des richtigen Anbieters:

  • Hält dieser Box-on-Demand-Maschinen in unterschiedlichen Größenordnungen bereit, um flexibel auf den jeweiligen Kundenbedarf reagieren zu können?
  • Kann dieser sofort und auch später eine passende Peripherie konstruieren und installieren, um auf Veränderungen im wachsenden Kundenunternehmen eingehen zu können?
  • Wie ist es um die Material- und Verarbeitungsqualität der Packaging-on-Demand-Anlage selbst bestellt? Denn Box-on-Demand-Maschinen sind dauerhaft hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Minderwertige Qualität führt zu ungenauen Schnitten und damit unbrauchbaren Kartons – von den regelmäßigen Maschinenausfällen abgesehen.

Fazit
Damit die Umstellung auf Packaging on Demand für Sie zum sprichwörtlichen Gewinn wird, achten Sie unbedingt auf die Qualität des Systems und ob der Anbieter imstande ist, es Ihren Bedingungen und Anforderungen anzupassen. Lassen Sie sich zudem eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellen, die für mehrere Jahre sowohl die Kosten für die Maschine als auch für die zu bearbeitende Pappe transparent aufzeigt.

Dies war ein Gastbeitrag von Horstmann Maschinenbau.

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