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Brexit: Welche Auswirkungen hat er auf den Onlinehandel in Deutschland?

Published on: Jun 20, 2019

Mit einem Anteil von 52 Prozent, haben sich die Briten im Sommer 2016 für das Ausscheiden aus der Europäischen Union entschieden. Der Brexit ist eingetreten. Aber leider läuft nun doch nicht alles so reibungslos wie erhofft.

 

Beim Brexit-Hin-und-Her in Großbritannien hat wohl mittlerweile keiner mehr einen Überblick. Dass die Briten jedoch aus der Europäischen Union aussteigen werden, ist (fast – wer weiß) sicher. Deshalb sollten sich Onlinehändler hierzulande bereits mit den Änderungen, die sich daraus ergeben, auseinandersetzen. Der Handel funktioniert dank dem Europäischen Binnenmarkt ohne jegliche Beschränkungen. Davon können die Briten wohl zukünftig leider nicht mehr profitieren. Und das wird hart, denn Großbritannien ist für die Deutschen das zweitbeliebteste Land in Sachen Onlineshopping.

Was heißt das nun für den Onlinehandel?

 

Was kann der Brexit schlimmstenfalls für den Onlinehandel bedeuten? Bei einem sogenannten ungeordneten Brexit könnte sich der Warenverkehr zwischen der EU und Großbritannien deutlich ändern. Der Transport von Waren aus oder nach Großbritannien funktioniert nun nicht mehr so einfach. Dadurch wird es zu erheblichen Preiserhöhungen kommen. Produkte aus Großbritannien könnten sich sogar um bis zu 15 Prozent verteuern. Scharfe Grenzkontrollen und Zölle können zusätzlich dazu führen, dass sich die Lieferzeiten für Pakete und Waren um ein Vielfaches erhöhen werden. Doch sind Kunden wirklich bereit dafür diese Änderungen in Kauf zu nehmen?

 

Etwa 30 Prozent der internationalen Onlinesendungen laufen derzeit über Großbritannien. Waren mit einem Wert von über 150 Euro würden damit aber den Zolltarifen unterliegen.

 

ABER: Kein Grund zur Panik! Das sind alles nur Szenarien, die eintreten könnten. Frei nach dem Prinzip: Alles kann – nichts muss. Die meisten Punkte sind noch komplett unklar. Onlinehändler sollten sich dennoch bereits bewusst machen, dass bald Änderungen auf sie zukommen könnten. Welche Änderungen zählen dazu?

 

  • Währungsschwankungen
  • Binnenmarkt
  • Warenverkehr
  • Zölle

 

Vielen Händlern wird das Thema bereits jetzt zu heikel. Deshalb haben einige Onlineshops beschlossen, dass sie ihren Standort in Großbritannien aufgeben oder für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen wollen.

 

Marc O’Polo hat bereits Konsequenzen aus dem Brexit gezogen. (Quelle: Marc O’Polo UK)

Was müssen Onlinehändler beachten?

 

Wann der Brexit nun endgültig stattfindet, weiß niemand so genau. Trotzdem sollten sich Onlinehändler bereits jetzt schlau machen und sich mit den damit verbundenen Änderungen vertraut machen.

 

Großbritannien wird im schlimmsten Fall als Drittland für Zollzwecke gehandelt, wenn wirklich kein Übergangszeitraum vorgesehen und Vereinbarungen mit der EU getroffen werden.

 

Der Brexit hat dann vor allem Auswirkungen auf…

  •  Waren und Dienstleistungen, die nach Großbritannien geliefert werden
  •  Waren und Dienstleistungen, die aus Großbritannien geschickt werden
  •  Waren, die durch Großbritannien geführt werden

 

Onlinehändler sollten nun auf alle Fälle prüfen, ob sie Waren nach, aus oder durch Großbritannien befördern. Falls ja: Onlinehändler müssen ihr Unternehmen bei der nationalen Zollbehörde für den Handel von Drittländern registrieren. Für bestimmte Waren, wie z.B. Pflanzen oder Lebensmittel könnten zusätzliche Prüfungen anfallen.

 

Außerdem ist es wichtig, dass Onlinehändler Änderungen in der Lieferung an ihre Kunden übermitteln. Über Verspätungen und längere Lieferzeiten sollten sie diese immer informieren. Durch proaktive Versandnachrichten können Händler bestimmen, welche Informationen sie ihren Kunden zu welcher Zeit übermitteln. Die Verärgerung über die Verspätung des heiß ersehnten Pakets kann somit minimiert werden.

 

###Kunden proaktiv über Verzögerungen informieren!

Fazit

 

Erstmal ist es wichtig klaren Kopf zu bewahren. Wie und wann der Brexit letzen Endes stattfindet, ist noch nicht klar. Onlinehändler sollten sich aber bereits jetzt bewusst machen, dass unausweichliche Änderungen auf sie zukommen werden. Wichtig ist es außerdem, dass sie ihre Kunden nicht im Regen stehen lassen. Diese sollten Händler ebenfalls proaktiv über mögliche Änderungen und Lieferverzögerungen informieren.

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